Nach dem erfolgreichen Start des dermatologischen Telekonsils in der Region Löbau-Zittau setzt die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KV Sachsen) das innovative telemedizinische Versorgungskonzept nun auch in den Regionen Aue und Annaberg-Buchholz um. Damit wird ein erprobtes Modell zur Sicherstellung der dermatologischen Versorgung in strukturschwächeren Regionen weiter ausgebaut.
Versorgungsprojekt „Dermatologisches Telekonsil in der Hausarztpraxis“ jetzt auch in Aue und Annaberg-Buchholz
Insbesondere die Gebiete Aue-Schwarzenberg und Annaberg sind im dermatologischen Bereich seit einiger Zeit von einer drohenden Unterversorgung betroffen. Der Mangel an Praxisnachfolgern und Ärzten in Weiterbildung für diese Region führen dazu, dass viele Praxen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das häufig lange Wartezeiten und weite Wege zu einem Hautarzt.
Das dermatologische Telekonsil setzt hier an: Hausärztinnen und Hausärzte können über eine gesicherte digitale Verbindung ortsunabhängig die Expertise von Dermatologinnen und Dermatologen hinzuziehen – schnell, datenschutzkonform und direkt in der eigenen Praxis. Mithilfe spezieller Technik werden auffällige Hautveränderungen fotografiert und zur fachärztlichen Beurteilung übermittelt.
Innerhalb kurzer Zeit erhalten die Hausärzte eine Rückmeldung mit Diagnose und Therapieempfehlung, sodass die Behandlung unmittelbar vor Ort durch den Hausarzt erfolgen kann. Bei medizinischer Notwendigkeit kann die Weiterbehandlung schwerwiegender Hautkrankheiten per Überweisung durch die projektbeteiligten Dermatologen aus den umliegenden Regionen erfolgen.
Aktuell nehmen bereits 23 Ärzte aus 18 Hausarztpraxen aus Aue und Annaberg-Buchholz an dem Projekt teil. Darüber hinaus konnten acht Ärzte aus drei dermatologischen Praxen als fachärztliche Ansprechpartner gewonnen werden. Die KV Sachsen hofft hier noch auf weitere Teilnehmer.